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Review – Weaving Through Motion

David Friedman – Weaving Though Motion
Genre: Jazz
Label: Traumton Records (Indigo) CD, VÖ: – 12.09.2014

davidnewAch wie beruhigend kann der Klang eines Vibraphons sein. Und erst der einer Marimba! Mal glockenhell und klar, mal hölzern weich und warm. Beide Instrumente spielt David Friedman formvollendet. Friedman? Den Namen kennt man doch irgendwoher. Richtig. Friedman ist natürlich kein Youngster, er ist Jahrgang 44 und war schon mit Chet Baker, John Scofield, Wayne Shorter oder Dino Saluzzi zugange. Hier aber zeigt sich der wahre David Friedman, denn „Weaving Through Motion” ist ein Solo-Album, sein zweites bei Traumton. „Air Sculpture” erschien bereits 1994.

Noch einmal: Auf dieser CD begegnet einem Schönheit in ihrer akustisch reinsten und angenehmsten Form. Von Gleichförmigkeit keine Rede. Friedman versteht es ausgezeichnet, Klangfarben, Stimmungen, kontemplative Atmo, rhythmische Vexierbilder und fließende Architekturen souverän aufzuzeichen. Manche Motive wurden zu diesem Zweck mittels Overdubs sorgfältig übereinandergeschichtet und verdichtet, ohne jedoch kompakt oder gar gepresst zu wirken. Entspanntheit ist oberstes Gebot. Zwölf Kompositionen hat der Altmeister versammelt. Die meisten stammen von ihm selbst, aber auch von Thelonious Monk, Ferenc Snétberger, Michel Legrand und Wolfgang Loos. Von der ersten bis zur letzten Note ein wahrhaft erhebendes Klangerlebnis.